RADOLFZELL 1933 – 1948

DIKTATUR. KRIEG. UND DANACH.

Vor 80 Jahren ging der 2. Weltkrieg zu Ende. Unzählige Dokumente, Bücher und Filme widmen sich diesem Kapitel deutscher Geschichte. Doch wie sah der Alltag damals in Radolfzell aus? Was geschah an der sogenannten „Heimatfront“? Die Sonderausstellung „Diktatur. Krieg. Und danach. Radolfzell 1933 – 1948“ wirft Schlaglichter auf die Jahre von 1933 bis in die unmittelbare Nachkriegszeit in der Stadt am Untersee.

Zahlreiche Bürger trugen mit ihren in Schränken, Kellern und Dachböden aufbewahrten Schriftstücken und Gegenständen zur Ausstellung bei und ergänzten die Objekte aus dem eigenen Sammlungsbestand oder aus anderen Museen. Das materielle Erbe des Nationalsozialismus lässt nachspüren, wie das Regime die kleinstädtische Gesellschaft kontrollierte und in seinem Sinne lenkte.

Grundsätzlich unterschied sich das Geschehen in Radolfzell    wenig von anderen süddeutschen Kleinstädten. Bis auf einen Punkt: 1937 wurde Radolfzell zum Standort bewaffneter SS-Einheiten, die in die eigens dafür erbauten Kaserne einzogen. Die bis Kriegsende mehrfach wechselnden Einheiten sollten für Verbrechen und vielfaches Leid auch in der Umgebung verantwortlich werden.

Ein letzter Bereich der Ausstellung widmet sich der unmittelbaren Nachkriegszeit, in der die Saat für beide Städtepartnerschaften gelegt wurde, die Radolfzell bis heute pflegt. So entwickelte sich aus den „Schweizerspeisungen“ und der ostschweizerischen Grenzlandhilfe die Partnerschaft mit der Stadt Amriswil im Thurgau, und in der französischen Besatzungszeit liegen die Anfänge für eine deutsch-französische Freundschaft, die vor 50 Jahren mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden zwischen Radolfzell und der südfranzösischen Stadt Istres am 19. Juli 1975 in Radolfzell mündete – auch ein Jahrestag, an den die Ausstellung erinnert.

Die Sonderausstellung ist vom 10. April 2025 bis zum 8. Februar 2026 im Stadtmuseum Radolfzell in der alten Stadtapotheke zu sehen.